Wie
oft führt der Weg nach Rom?
Wie werden Vorgänge
(Briefe, Anfragen, Mitteilungen, Anweisungen, Bestellungen, Reklamationen,
Urlaubsanträge usw.) normalerweise bearbeitet? Nimmt man den
Vorgang zur Hand und erledigt ihn an Ort und Stelle, so dass er
nie wieder angefasst werden muss? Nicht immer.
Manchmal sieht der Arbeitsalltag so aus:
Man beginnt damit,
z. B. eine Reklamation zu lesen.
Beim dritten Absatz
fällt einem ein, dass es eine wichtige Kundenanfrage gibt.
Die Reklamation wird zur Seite gelegt und man nimmt sich die Anfrage
vor. Das Telefon klingelt. Während des Telefonats bringt die
Sekretärin einen Brief zum Unterschreiben. Dieser bleibt erst
einmal auf dem Schreibtisch liegen. Nach dem Telefonat fällt
einem ein, dass ein Mitarbeiter angewiesen wurde, eine bestimmte
Sache vorrangig zu bearbeiten. Man geht also in die Fertigung, um
nachzusehen. Auf dem Weg dorthin fragt ein Mitarbeiter, ob er heute
früher nach Hause gehen kann...
Dreißig Minuten später,
zurück am Tisch, nimmt man sich die Reklamation wieder vor.
Aufgrund des Durcheinanders der letzten halben Stunde, fängt
man wieder von vorne an zu lesen.
Die Sekretärin fragt
nach dem Brief, wieder klingelt das Telefon. Man muss noch mal zurück
und die letzten zwei Absätze lesen.
Ein Mitarbeiter kommt mit
einem Problem. Die Reklamation wird bis zum nächsten Tag zur
Seite gelegt.
Studien zeigen, dass die Suche nach Unterlagen
und die mehrfache Bearbeitung von Vorgängen eine Menge (unnötige)
Zeit in Anspruch nimmt. Von ein bis zwei Stunden pro Tag ist da
die Rede.
Hat man einmal den Kopf voll
unerledigter Dinge, verliert man schnell den Überblick. Es
wird immer schwieriger, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden
und man verliert die gesetzten Ziele mehr und mehr aus den Augen
und die eigene Motivation schwindet.
Durch die Belastung lässt
die Aufmerksamkeit nach. Man macht Fehler und reagiert leichter
gereizt. Kommt es dann zu Verstimmungen, können sich Urteilsvermögen
und die Kommunikation mit Mitarbeitern auch noch verschlechtern.
Und das Schlimmste dabei
ist, dass dieser Zustand die konsequente Bearbeitung von Vorgängen
beinahe unmöglich macht.
Die Katze beißt
sich in den Schwanz.
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